Ahnenfrauen und Vormütter

An Samhain und in unserer christlichen Kultur Allerheiligen / Allerseelen sind die Schleier zu den anderen Welten dünn. Und so ist es auch eine Zeit, in der wir die Nähe, die Verbundenheit zu unseren Ahnen, unseren Ahnfrauen, unseren Vormüttern stärken, und sie in Dankbarkeit ehren können.

Unsere Ahnfrauen, unsere Vormütter, haben unsere Wege bereitet. Aus ihrem Wissen, aus ihrem Wirken und aus ihren Erfahrungen, schöpfen und wachsen wir. Ihre Gesänge und ihre Geschichten erzählen von den Farben des Lebens, von den Farben des Seins, von den Farben der Liebe. Sie singen von Verbundenheit mit Mutter Erde und dem Kosmos, von der Verbundenheit mit allen Geschöpfen und der Verbundenheit mit dem göttlichen Sein. Sie tragen den Funken der Schöpfung zu uns und ermutigen uns, unser Feuer zu nähren, es zum Leuchten zu bringen und zum Wohle aller einzusetzen. Und ja, sie singen nicht nur von der Freude, dem Frieden und dem Glück – nein, in ihren Liedern erhält auch der schmerzhafte Verlust, das Scheitern, die Wut und die Verletzung ihren Raum. Es ist ein vielstimmiger und manchmal ein schrägtönender Gesang. Ihre Geschichten und Mythen öffnen uns Räume zu tief verborgenem Wissen und erwecken diese und die Erinnerung in uns, in unseren Zellen.

Das Sein unserer Ahnen ist Mutterboden – ein Wurzelnetz, zart und stark, welches uns nährt und mit dem unsere eigenen Wurzeln eine Verbindung eingehen. Es ist ururalt und wirkt durch die die Zeiten hinweg, durch Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. In Dankbarkeit spüren wir Verantwortlichkeit als Mitgestalterinnen und Mutterbodenerhalterinnen für die, die nach uns kommen.

Manchmal ist die Verbindung zu Vormüttern, Müttern, Großmüttern, etc. geprägt von seelischen und/oder körperlichen Verletzungen. Da ist zur eigenen Heilung Distanz notwendig. Oder manchmal hat frau sie nie persönlich kennengelernt und Verbindung aufzunehmen ist dadurch schwer bis unmöglich. Doch Ahnfrauen und Vormütter müssen nicht unbedingt zur familiären (Bluts-)Linie gehören. Mit Blick auf die eigene Lebens- und Beziehungslandschaft begegnen uns Frauen, die uns geprägt, uns gelehrt, uns ermutigt, uns etwas geschenkt und uns vielleicht wohlwollend eine Zeit lang begleitet haben.

Lasst uns die Augen schließen und unser Herz öffnen für die lange Reihe der leiblichen und nicht-leiblichen Vormütter. Derjenigen Ahnfrauen, die hinter uns stehen, uns den Rücken stärken, uns manchmal den Impuls für den nächsten Schritt schenken, uns halten, wenn wir unseren Halt verloren haben, uns an unsere Einzigartigkeit erinnern, uns zuflüstern, dass wir jemand ganz Besonderes sind, wenn wir an uns zweifeln, uns ermutigen, widerständig zu sein und uns einzusetzen, für Mutter Erde und ihre Seinsformen.

Merliana

Der Wacholder

Vor kurzem war ich auf der Limburg, auf der schwäbischen Alb. Ein Wacholderstrauch hat mich magisch angezogen. Dunkelgrün und geheimnisvoll stand er vor dem strahlend blauen Himmel und offerierte mir seine Beeren. Es ist ja bekannt, dass der Wacholder unsere Abwehrkräfte stärkt, und woher die Altvorderen das wussten, wurde mir sehr schnell klar, als ich ein paar Beeren ernten wollte. Ich habe mit seiner Wehrhaftigkeit und seinen spitzen Nadeln Bekanntschaft gemacht.

Der Wacholder ist ein europäischer Totembaum, ein magischer Baum. Er wurde zu alten Zeiten sehr verehrt und um ihn ranken sich viele Geschichten. Beeren des Wachholders wurden bereits an steinzeitlichen Feuerstellen gefunden, was belegt, wie lange er bereits genutzt wird. Mit seinem Holz wurde geräuchert. Auch seine Beeren hat man verräuchert und zu Zeiten der Pest wurde der Wacholder als Abwehr- und Stärkungsmittel eingesetzt. Immer wieder liest man über einen Vogel, der zu Pestzeiten gerufen hat: “Esst Wacholder und Bibernell, dann sterbt ihr net so schnell“.

Seinem starken Aroma wurde die Vertreibung von Krankheiten und bösen Mächten zugesprochen. Und seine magische Kraft überschreitet sogar die Grenze vom Leben zum Tod. Er galt als Hüter der Schwelle, weil nach altem Glauben die Seelen der Verstorbenen nicht unwiederbringlich gegangen sind, sondern sich noch im Schutz des Wacholders aufhalten. Oft wurde deshalb in der Nähe von Sterbenden Wacholder geräuchert und man hatte die Hoffnung, dass sich der Tod noch einmal vertreiben lässt und die Seele zurückkommt. Aus seinen Beeren kann man ein Amulett machen, zum Beispiel aufgefädelt als Kette um Arm oder Hals, dann ist man vor unguten Energien geschützt. Der Wacholder hat eine stark desinfizierende Wirkung. Man kann Räume mit einer Wacholderräucherung klären, oder seine Aura damit von unguten Energien befreien. Oder man zerkaut die Beeren und schützt sich so ganz praktisch beispielsweise vor Erkältung.

Sein Rauch vertreibt alles Böse. Deshalb können wir uns und unseren Ritualplatz mit Wacholder räuchern und können dann geschützt meditieren oder unsere magischen Wirken durchführen. Wenn wir in unseren Samhain-Ritualen eine Wacholderbeere zerkauen, können wir uns mit der alten, dunklen Göttin verbinden, in Kontakt mit ihr gehen und um ihren Schutz in der dunklen Zeit bitten.

Rhiannon

Die Eibe – Tod und ewiges Leben

Dunkel im Stamm und Nadelgrün, knöchrig und etwas unheimlich steht sie da, die Eibe, der mystische heilige Baum, der mit den Todes-Göttern und -Göttinnen verbunden ist und gleichzeitig das ewige Leben symbolisiert.

In Frankreich zog mich ein kleiner Eibenhain an, seiner Ausstrahlung konnte ich mich nicht entziehen. Hier, in diesem sonst recht lichten Garten eines zerfallenem Klostergeländes, luden die Bäume mich ein, innezuhalten, und die Furchen im Stamm und den einzigartigen Wuchs genauer zu betrachten. Eine Ruhe und Tiefe ging von diesen Bäumen aus, die mich berührte, und trotz der dunklen Wirkung in mir Frieden auslöste. So ließ ich mich nieder, dankbar über den Schatten und die Kühle, und begann über die Eibe nachzusinnen.

Jetzt, in diese Jahreszeit, passt sie gut mit ihrer dunklen Ausstrahlung. Zu Samhain, wenn die Schleier zu unseren Ahnen dünn sind, und wir ihre Gräber besuchen, begegnen wir ihr als sanfte Hüterin der Toten auf dem Friedhof. Hier steht die Eibe in ihrer spirituellen Dimension, die uns an den Tod und an die ewig lebenden Seelen erinnert.

Die Eibe ist ein sehr, sehr alter, besonderer Baum, der bis in die Eisenzeit in Europa in großen Wäldern weit verbreitet war. Sie ist ein Urbaum mit einer Geschichte, die 200 Millionen Jahren zurück reicht, was Fossilienfunde uns bestätigen. Der sehr langsame Wuchs und ihr begehrtes Holz, welches hart und gleichzeitig biegsam ist, wurde ihr zum Verhängnis. Waffen wie der Eiben-Langbogen, Speere, aber auch Nägel für Schiffe reduzierten den langsam wachsenden Eibenbestand in ganz Europa radikal. Gehalten haben sich manche alten Bäume auf Friedhöfen oder an anderen heiligen Stätten, die uns ein Hinweis auf ihren spirituellen Aspekt als Todes- und Lebensbaum sind.

Der Todesaspekt der Eibe ist sehr schnell gefunden, denn bis auf den roten Samenmantel der kleinen seltsamen Beeren, sind alle Teile an diesem Baum giftig. Das meiste Gift sitzt in den Nadeln, doch auch das Holz und die Samen, die in den Beeren stecken, sind tödlich (allerdings braucht es mehr als 60 Samenkerne für einen Menschen, um zu sterben). So kann sie uns tief ins Reich der Dunkelheit zum Tod führen, und hält gleichzeitig die Kraft der Ewigkeit und der Regeneration als „Baum des Lebens“ in sich. Denn Eiben können, wenn wir sie lassen, nahezu ewig leben und sich immer wieder erneuern. Dazu haben sie gleich 3 Methoden entwickelt. Ihre Äste können sich in alle Richtungen ausdehnen. Berühren sie dann den Boden, bilden sie Wurzeln, aus denen neue Bäume und runde Haine um den Mutterbaum entstehen. Es gibt weibliche und männliche Eiben, doch wenn es nötig ist, kann sie beide Geschlechter auf einem Baum ausbilden oder ihr Geschlecht ganz ändern. Was mich besonders fasziniert ist, dass nach mehreren hundert Jahren der Stamm innerlich zu faulen beginnt und gleichzeitig von oben her neue Wurzeln in Richtung Erde wachsen, die dann in einem langen, langsamen Prozess einen neuen Stamm bilden. Der alte Stamm verfällt, und diese Besonderheit macht es nahezu unmöglich, das wahre Alter der Bäume zu bestimmen. Es gibt somit nur Schätzungen von alten, noch lebenden Eiben auf ein Alter von 1.300 bis zu 5.000 Jahren.

Unsere Ahnen sind über Jahrtausende durch Eibenwälder gestreift. Sie trugen Amulette zum Schutz und zur Stärkung vor Gefahren aus ihrem Holz und verehrten sie als heiligen Baum.

Die heilige Eibe kann uns eine Führerin sein in der Dunkelheit, beim Weg in die Tiefe. Sie kann uns helfen, mit den Ahnen in Verbindung zu treten und ihren Weisheiten zu lauschen. Mit ihr sind wir geschützt und im Vertrauen, denn sie zeigt uns, dass es viele Wege der Erneuerung gibt, und Tod und Leben zusammengehören. Im Begreifen ihrer Kraft können wir Ruhe, Verlangsamung und tiefen Frieden empfinden. Der dunkle mystische, knöchrige Baum schenkt uns dann die spirituelle Dimension des Eingebundenseins in das ewige Werden und Vergehen.

Mein Erleben im Sommer nehme ich jetzt mit in die dunkle Jahreszeit. Ich verbinde mich mit ihrer Kraft und lasse mich beim Abstieg von ihr führen, bereit, nach innen zu schauen zum Grund meiner Seele. Das Außen, dass, was jetzt sterben will, darf vergehen. In der alten Hülle im Dunklen finde ich Ruhe, wohl wissend, dass von oben neue Wurzeln wachsen werden.

Vielleicht begegnet ihr diesem alten weisen Baum. Dann schenkt ihm eure Aufmerksamkeit und lauscht, was für eine Botschaft er für euch bereithält. Ein Tipp und ein sehr besonderes Erleben ist der noch existierende Eibenwald in Paterzell mit zirka 2.000 teilweise sehr alten Eiben – ein Erleben der ganz besonderen Art.

Bridget

Literatur:
Blätter von Bäumen – Susanne Fischer Rizzi
Der Geist der Bäume – Fred Hageneder

 

Die Weisheit der Göttin Hekate

Das Licht im Spätherbst kann die Landschaft in surreale Klarheit tauchen und die Farben in größter Pracht leuchten lassen. Daneben wallt der Dunst im Tal, liegt und zaubert die Welt samtig weich. Die Natur hat ihr schönstes Kleid angelegt, und doch wird das Jahr müde und träumt seinem Ende zu.

Mit Hekate an unserer Seite treten wir jetzt ein in die dunkle Jahreszeit. Sie ist Göttin der Übergänge in neue Lebensphasen, in neue Richtungsentscheidungen, des Übergangs in das Älterwerden und in die Anderswelt. Oft wird sie mit der Fackel dargestellt, mit der sie uns den Weg ins Ungewisse erhellt. Sie ist eine eher dunkle Gestalt, aber voller tiefem Wohlwollen für die Menschen, und in ganz besonderer Weise für uns Frauen. Sie ist die Hüterin des magischen Wissens und von ihr lernen wir, dass wir für unsere Lebenskompetenz und die Bewältigung der Herausforderungen nicht Macht brauchen, sondern Weisheit. Auch dies ist in ihrem Symbol der Fackel dargestellt. An ihren Beinamen erkennen wir die Hilfestellungen, die sie uns geben kann: Sie hält das Böse fern, steht an den Wegkreuzungen unseres Schicksals, sie ist die Torhüterin, die Schlüsseltragende, die Führerin, Lichtbringerin, die Heilerin.

Wenn wir vor einem herausfordernden Übergang stehen, wenn uns die Dunkelheit, die uns umgibt, Angst macht, wenn wir uns bedroht fühlen von der Pandemie, von der Erderhitzung und der Rüstungsspirale, dann wenden wir uns – nachdem wir auf der sichtbaren Ebene das uns Mögliche getan haben – an Hekate. In diesem Jahr, in dieser Phase deckt sich der Prozess des Übergangs im Jahreskreis mit dem großen Übergang, in den wir als Weltgesellschaft hineingestellt sind. Wir erleben auch im Großen den Untergang der alten Ordnung, ohne dass schon das Neue am Horizont zu ahnen ist. Wir verbinden uns mit Hekate, stellen ihr eine kleine Gabe an all die symbolischen Übergänge im Alltag wie zum Beispiel, an Wegkreuzungen oder an Türschwellen hin, vergegenwärtigen uns den Wandel mit seinen Bedrohungen und seiner Hoffnung, und bitten sie um ihren Schutz und ihre Weisheit.

Am Ende des keltischen Jahres, zu Samhain, ist es eine gute Gelegenheit, sich von demjenigen absichtsvoll zu trennen, das wir nicht mehr brauchen. Hekate kann uns beim Loslassen unterstützen: Welchen Groll, welchen Zorn, welchen Frust – auch vielleicht auf mich selbst – brauche ich nicht mehr? Welche Illusion kann ich aufgeben? Ich finde draußen für jedes benannte Thema ein buntes Herbstblatt, entzünde eine (schwarze) Kerze auf dem Hausaltar und verbrenne das Blatt, zum Beispiel mit den Worten: „Liebste Hekate, XXX hat lange genug auf mir gelastet, ich nehme XXX jetzt weg von mir und gebe es an Dich. Nimm es an und verwandle es, und lass mich mit leichtem Herzen meinen Weg weitergehen.“

Ich visualisiere, wie sich mein Groll, meine Illusion im Rauch auflöst, nehme die Asche und streue sie in den Wind oder in fließendes Gewässer. Ich danke Hekate mit Worten, einem Lied, oder einem kleinen Tanz.

Avesta

Blau – Ruhe, Konzentration und Ewigkeit

An Lammas – Kräuterweihe, liegt in unserer Mitte ein kornblumenblaues Tuch, ein kraftvolles Blau, welches in der Farblehre mit Zufriedenheit, Ruhe, Vertrauen und Verlässlichkeit assoziiert wird. Blau bringt unserer Seele zur Ruhe, stärkt unsere Regenerationskraft und schenkt uns ein Gefühl der Zufriedenheit. Stress und Hektik bauen sich ab, unsere Muskeln lockern sich, wir werden ruhig und gelassen.

Diese so heilkräftige Farbe gehört zu Lammas – Kräuterweihe, dem Jahreskreisfest, an dem wir für die Heilung auf allen Ebenen wirken, an dem wir unseren heilkräftigen Kräuterstrauß binden, der uns mit der Lichtkraft des Sommers über die dunkele Zeit tragen wird.

Für unsere gesammelten Pflanzen nutzen wir das uralte Wissen unserer Ahnen, dass Ruhe, Konzentrationskraft sowie die kühlende Wirkung von Blau harmonisierend auf sie wirkt. Deshalb füllen wir unsere magischen Tinkturen und Salben, die wir herstellen, gerne in blaue Flaschen oder Gläser, in denen die Heilkraft besonders lange erhalten bleibt.

Ich verbinde zudem mit diesem Blau das kosmische Himmelsgewölbe und das tiefe Blau des Wassers. Die Weite der Ewigkeit verbindet sich für mich mit der Tiefe der Seele und lässt meinen Blick in beide Richtungen weit werden. Innerer Friede ist dann in mir und ich fühle mich eingehüllt und behütet wie in dem blauen Mantel von der großen Göttin Maria oder unter dem Himmelsdach der Göttin Nut.

Jetzt in der Hochsommerzeit erlebe ich diese Schönheit im Freien, am Wasser im Meer und in sternklaren Nächten. Wir können alle dieses heilende Blau zu uns holen, unsere Seele beruhigen, unsere gesammelten Kräuter betten und uns regenerieren, uns heilen in unruhigen Zeiten.

Bridget

Um was geht es? Was sollen wir tun? Ein Orakel in herausfordernden Zeiten

Liebe weise und wilden Frauen, 
viele von uns sind in Sorge darum, wie wir in dieser Zeit der Zerstörung nicht als Teil der Krise agieren, sondern Impulse der Friedfertigkeit und des Guten Lebens für Alle in den Zeitgeist hineinweben können.

Es ist schon eine Weile her (genau 9 Jahre, 2014), als die Krisen schon am Horizont aufschienen. Was kommt auf uns zu? Wie können wir uns auf das Kommende einstellen? Wir entschieden uns dafür, Hinweise aus der Anderen Wirklichkeit dazu zu erbitten und ein Großes Orakel auf der Teck zu zelebrieren, das traditionelle Seidr-Orakel.

Die Antworten, die unsere Orakelpriesterin von der Anderswelt empfing, sind auch heute, nachdem die Krisen anschwellen, anregend für unser Denken, Fühlen und Handeln und inspirierend für unsere Praxis. Darum habe ich unsere Fragen und die Antworten, die unsere Orakelpriesterin durch die Anderswelt empfing, wieder ausgegraben. So haben alle, die schon lange auf dem Weg der Weisen Frauen gehen, einen Erinnerungsimpuls, für alle inzwischen dazu gekommenen Frauen ist es eine Inspiration.

Ausgangspunkt für das Ritual vor neun Jahren war die Sorge um das Leben auf der Erde, das immer gefährdeter ist, wie Kriege und Verbrechen an der Natur und am Leben immer größere Ausmaße annehmen, die Elemente Erde, Wasser und Luft/Klima immer mehr in ihrer Substanz beschädigt sind und die Zukunft des Lebens auf dieser schönen Erde ungewiss ist. Was bedeutet es für uns Weise Frauen, die Generation zu sein, die in dieser Übergangszeit lebt?

Frage:

Wir sind in großer Sorge um das gesamte Leben auf dieser Welt. Wir sind ratlos, manchmal auch verzweifelt. Wo treibt das alles hin? Gibt es hinter der aktuellen Entwicklung eine weise Absicht? Was ist ihr Sinn?

Die Seherin antwortet:

Weit ist der Faden – nicht gesponnen
Wohin er führen mag ist offen.
Licht durchflutet den Faden
Licht webt sich in die Welt
Nehmt den Faden und die Spur und webt das Netz
Nimm die Spur
Webt den Faden
Folgt den Spuren des Fadens
Seht die Lichtpunkte – seid dort und nehmt sie auf
So werdet ihr voll Zuversicht und vertrauen weben und lauschen
Traut euch
Ihr seid nicht allein, ihr seid nahe
Ihr seid nicht allein

Göttin für die Gegenwart: Friedensgöttin EIRENE

Juni 2023

Heitere, wonnevolle Frühsommertage dürfen wir erleben: Die Mauerseglerin fliegt jauchzend in den azurfarbenen Himmel, und die wohlmeinenden guten Kräfte aus den Welten haben die Schönheit des Lebens für alle Geschöpfe auf der Erde ausgebreitet. Das nährt unsere Seele.

Aber gleichzeitig haben gewisse Menschen für uns ein unschönes Kontrastprogramm im Köcher:
Es liegen 35.000 Tonnen CO2 und der Benzingeruch von Kampfjets in der Luft, und auch der Brandgeruch eines eskalierenden großen Krieges ist nicht ausgeschlossen. Denn ab Montag, 12. Juni 2023, werden wir mit dem größten NATOmanöver aller Zeiten beglückt werden, dessen Kampfjets über Deutschland dröhnen werden. Und das von hier aus weiter östlich lebende Menschen in Angst und Schrecken versetzen soll …. Hoch riskant.

Auf diesem Hintergrund bin ich heute Nacht mit ein paar Impulsen von der griechischen Friedensgöttin EIRENE beschenkt worden, die ich mit euch teilen möchte.

EIRENE ist eine Verkörperung des reinen Friedens. Sie wird mit Flügeln dargestellt und mit einem Botenstab, denn sie ist schnell: In wacher Einsatzbereitschaft eilt sie sofort herbei, wohin immer sie gerufen wird. Ja sie wartet geradezu darauf, dass sie gerufen wird … Unsichtbar ist sie immer präsent. Im übertragenen Sinne bedeutet dies, das Frieden ein für unser Bewusstsein und unsere ganze Existenz jederzeit zugängliches Lebenselement ist. Frieden ist immer da, und möglich. EIRENE ist immer bereit, ihre Wesenskräfte auf uns zu übertragen, in uns einströmen zu lassen. Allerdings drängt sie sich nicht aus sich selbst heraus auf – wir können sie rufen, hereinlassen, wir sollen wollen, dass sie bei uns ist.

An dieser Stelle wird die spirituelle Seite des Friedens sichtbar: EIRENE hereinlassen könnte heißen zu fragen: Wie kann ich jetzt in dieser Situation zum Frieden beitragen? Was ist jetzt dran?
Sehr wirkungsvoll ist EIRENE, wenn sie uns auf die Idee bringt, bei uns selbst zu beginnen: Wo nehme ich mein Gegenüber nicht wahr, wo verschließe ich mich? Wo wende ich ohne es zu wollen Gewalt an? … und das Leben im Patriarchat ist reich an Gelegenheiten zur Gewalt: eine herablassende Äußerung, Abwertung usw. EIRENE lässt mich auch danach fragen, was mich eine Spannungssituation lehren kann, was ich von einem anders denkenden oder anders fühlenden Menschen lernen könnte?

Ein wichtiges Attribut in der altgriechischen Darstellung von EIRENE ist das Horn des Überflusses und der Fülle, die sich sofort einstellt, wenn EIRENE bei den Menschen wohnen darf. Allgemeiner Wohlstand und ein gutes Leben für alle hat Frieden zur Voraussetzung. Dagegen ist materieller Reichtum der sogenannten Eliten durchaus mit Krieg vereinbar, oft sogar die Folge des Krieges. Manchmal wird EIRENE auch mit einem abgebrochenen Speer in der Hand dargestellt – für mich ein Hinweis auf die bereits in Altgriechenland gewonnene Erfahrung, dass sich EIRENE für ihren Friedenseinsatz niemals aufrüstet.
Die Herkunft und Familie von EIRENE ist so aufschlussreich wie ein modernes Handbuch zur Friedensforschung: Ihre Mutter ist Themis, als die Verkörperung der alten mütterliche Ordnung, in der die Sorge für das Ganze und das Gemeinwohl und die Unterstützung der Schwächeren im Zentrum steht. EIRENEs Schwestern sind Dike, die Gerechtigkeit und Eunomia, das Prinzip der wohltuenden Regeln des Zusammenlebens. Gute Gesetze sind solche, die die natürliche Ordnung der Dinge widerspiegeln.
EIRENEs Problem in der aktuellen Situation ist, dass entscheidende Mächte ihr Eingreifen und ihre Hilfe einfach nicht wollen, solange der Krieg für sie einträglich ist. Ihr wisst ja, der Speer, den sie in der Hand trägt, ist abgebrochen: Sie setzt keine Gewalt ein um zum Zug zu kommen. Wir müssen Frieden wollen. Und möglichst noch ehe die Dimensionen der Zerstörung von Menschen, Natur und Gesellschaften so schlimm sind, dass auch die Profiteure nicht mehr profitieren und der Schaden auch auf sie selbst übergreift.

Dennoch bleibt die gute Nachricht:
Frieden ist immer da, und möglich. Frieden ist immer eine verborgene Dimension in jedem Konflikt. Und EIRENE ist immer bereit, ihre Wesenskräfte auf uns zu übertragen und Friedfertigkeit in uns und in die Welt einströmen zu lassen.
Das ist meine Hoffnung.

Avesta

OSTARA Frühjahrs-Tag- und -Nachtgleiche

Wie eine schwarze Wolke hängt der Krieg über Europa – aber trotzdem und gerade jetzt schreitet Ostara in ihren leuchtend bunten Frühlingsfarben über das Land und verbreitet pure Heiterkeit und Lebensfreude. Zartes Grün spitzt neugierig aus der Erde und die kahlen Zweige der Birke schmücken sich mit zarten jungen Blättchen. Aus den Weiden drängeln sich die Kätzchen hervor. Mit jedem warmen Sonnentag steigt die Lebensenergie, und die Erneuerung in der Natur weckt Hoffnung auf einen Neuanfang auch in unserem Leben und in der verstörten Menschenwelt.

Ostara flüstert den Weisen Frauen zu:

Ich bin das strahlende Licht jedes Neubeginns
Und locke Schönheit hervor und Heilung und das Gute
Ich schmücke die Erde, bringe das Wasser zum Funkeln und lasse die Gräser vor Freude lachen
Ich bin göttliche Urquelle
Ich bin das Licht das aus der Weisheit der Natur leuchtet
Immer ist Neubeginn möglich
Alles kann sich wandeln
Trau diesen uralten Lebensworten …

Ostara schenkt uns die Wirklichkeit einer Neuen Erde und hilft uns dabei, uns trotz dem Chaos dieser Zeit bei der göttlichen Quelle wieder einzufinden. Sie gibt uns den Impuls, uns immer wieder neu auszurichten auf Erneuerung und Heilung. Sie stimmt uns ein auf die andere Welt, die möglich ist. Sie stimmt uns ein auf Verbundenheit, Freude und Gemeinschaft und wirkt so durch uns.

Die Zeit der Ostara ist die Geburt einer neuen Welt; das Leben ist zart und unverletzt und reckt sich offen und voll Vertrauen dem Licht und dem Leben entgegen. Es will sein dürfen, leben dürfen. Eine Einladung an uns, zu merken, wo Neues entstehen möchte und es zu stärken. Die Kraft des Guten ist immer bereit zu wirken, wo wir es zulassen. Wir stärken das Neue mit unserem Vertrauen und folgen der Einladung Ostaras, menschliche Mitschöpferin zu sein da wo unsere Zuversicht, Freundlichkeit und Liebe gebraucht werden.

Avesta

Einführungskurse in die Grundlagen der spirituellen Tradition der Weisen Frauen Europas

Sehnst du dich nach mehr Bewusstheit und Verbundenheit mit der Natur in deinem stressigen Alltag?
Willst du mehr in Harmonie sein mit dem natürlichen Rhythmus des Lebens?
Ist es dir wichtig, in Achtsamkeit mit dir selbst und mit allem Lebendigen für eine neue Zukunft auf unserer Erde zu wirken?

Der Einführungskurs in die Grundlagen der spirituellen Tradition der Weisen Frauen Europas unterstützt dich, auf Mutter Erde wirklich zu Hause zu sein.

Feuer, Wasser, Erde, Luft

Wir vermitteln wirksames altes und neues Wissen, das deine Eigenmacht und Selbstfürsorge stärkt. Wir legen dar, wie du durch spirituelle Methoden, beispielsweise Visualisierung, eine Möglichkeiten erweiterst. Wie du kraftvolle, heilsame, lebensfördernde Akzente in dein Leben und in die Welt setzen kannst.
Die Themen sind unter anderem: Die Energien der Jahreszeiten und der Mondrhythmen und wie sie uns stärken, Selbstunterstützung durch die Macht der Elemente, inspirierende und machtvolle Mythen, Symbole und Bilder, Selbstwirksamkeit durch die Macht des Rituals, Energiearbeit und wie wir uns einsetzen für das Lebensfördernde, ohne uns zu erschöpfen.
Die Teilnehmerinnen lernen Übungen und spirituelle Techniken kennen und lernen, unterstützende Rituale und Zeremonien selbst zu erschaffen.

Unsere Kursangebote 2024 für den Einführungskurs „Wölfinnen“ in die spirituelle Tradition der Weisen Frauen stellen in Bälde auf der Hompage ein. Wir bitten noch um ein wenig Geduld.

Hier ist der Link zum Flyer (PDF)

Nach dem Wölfinnenkurs gibt es die Möglichkeit zu Aufbaukursen.

Sommergöttinnen 2022, die mit den Reichen des Wassers verbunden sind

Selene, Tiamat, Sequana, Sirona, Frau Holle, Egeria, Yemaya, Mater Matuta und Ihr vielen Anderen …

Wir lächeln den Wassern der Erde zu, den Bächen und Flüssen, den Quellen und Seen, den Brunnen und Tümpeln und den Meeren, und wir spüren all das Wässrige in uns. Und die Lust, uns im Wasser zu bewegen, tauchen, spritzen, uns tragen lassen, floaten … Wir verbinden uns über die Wasser mit der Mondin, die alles Wasser der Welt bestimmt. Wir erkennen im Wasser Gaias spürsame Form der Führung und Lenkung alles Lebendigen durch das Strömen der Wasser.

In der großen Trockenheit und dem Stress durch Wassermangel bei so vielen Wesen wird neu bewusst, welch ein unermesslicher Schatz das Wasser für alle Lebewesen bedeutet.

Ich verbinde mich mit dem Elementarkörper des Wassers, mit den Wesen des Wassers, mit den Göttinnen der Wasserwelten. Ich stelle mich auf sie ein. Ich möchte durch sie spüren, wie ich ihnen beistehen, sie unterstützen, ihnen dienen  kann … Wie geht es Dir, wie geht es Euch, Wasserwesen?  

Wie kann ich Heilkräfte für eure Not, ihr Wasserwesen, ansprechen?  Wie die Friedenskräfte einladen, die dem Sterben der Fische in der Oder und den vielen anderen gestressten Flüssen entgegentreten? Wie kann ich dem Wasser des Lebens in dem Hitzestress dieses besonderen Sommers dienen?

Was will in diesem Sommer mit seiner ganz neuen Qualität der Hitze und der Brände, in diesem Sommer mit seiner neuen Dimension der Not der Gewässer durch mich erkannt, gespürt, verstanden werden? Was will durch mich werden? Wie kann ich in dieser Lage dem Lebensfluss dienen?*

Vielleicht durch meine Wahrhaftigkeit und Anteilnahme an der Belastung, denen die Kräfte des Lebens ausgesetzt sind ?  Vielleicht, indem ich den DurstSchmerz der Wasserwesen an mein Herz lasse. Vielleicht kann ich die Blockade der kosmischen Wasserkräfte durch die giergetriebene Überhitzung der Erde als das erkenne, was sie ist. Wenn ich das, was ist, nicht übergehe, sondern wahr-nehme und seine Bedeutung zulasse. Vielleicht kann dann wieder etwas ins Fließen kommen? Wenn ich merke, es kommt auf mich an: auf das was ich vernehme, zulasse, das was ich ausspreche. Es kommt darauf an, wie ich handle.

Und: Wenn ich die Vollkommenheit  des Wassers und seiner Wesen  in der sichtbaren Wirklichkeit und  in den nicht sichtbaren Welten  feiere,  bejuble,  besinge, für sie tanze, sie genieße  und ehre  …

Avesta

*Habt keine Scheu davor,  auch mit anspruchsvollen Fragen in eine Meditation, Phantasiereise oder Imagination zu gehen.  Oft sind die Bilder und Impulse, die uns dann geschickt werden, gar nicht besonders “heilig“. Sondern eher lustig, witzig, auf jeden Fall  sehr lebendig und inspirierend.

Und gerade dann,  wenn eine Frage  aus einer  Ratlosigkeit , aus einem Ohnmachtsgefühl  heraus entstanden ist, sind die Antworten meist  wenig weihevoll – überfordernd, sondern  belebend!