Bäume im Frühling

Es grünt so grün…

Der Mai ist grün und das Maiengrün ist das strahlendste Gewand der Bäume. Ist das Herz schwer und mag das Herz sich nicht öffnen, dann verändert sich dies bei einem Spaziergang durch den Maienwald. Das leuchtende Grün ist sanft und lockt doch mit klarer Stimme, das Herz zu öffnen. „Juchu Leben, hier bin ich“ singt es um uns voller Lust und Freude und wir sind eingeladen in diesen Gesang mit einzustimmen. Und dieses Einstimmen in den Gesang ist gleichsam ein Dankeslied für die Schönheit Mutter Erdes.

Den ersten zarten Tönen dieses grünen Gesangs der Mutter Erde habe ich in den vergangenen drei Wochen in Schottland gelauscht – und diese Erfahrung möchte ich mit euch teilen:  

Weiche, weite Moosteppiche lassen meine Wander-Schritte zögerlich werden. Darf ich diesen wunderschönen Teppich mit meinen groben Schuhen betreten? Auch wenn der Wanderweg sich in einen Moosweg wandelt? Ich halte inne, nehme Verbindung auf und lege mich aufs Moos. So weich bin ich gebettet und mein Körper füllt sich mit Wärme, Erdwärme. Ein zartes weiches Pulsieren durchströmt meinen Körper und ich lausche Mutter Erde, ihrem tiefen Erdenton. Vielen Tieren schenkt sie mit ihrer grünen Liebe ein wohliges Bett, geborgenes Sein auf und unter dem Moos – so auch mir. Über mir erblicke ich das zartgrüne Gewand der jungen Birken, die sich mit der Windin anmutig wiegen, ihren Frühlingstanz beginnen und mit diesem ihrem Tanz mich einladen nach dem Winter mich zu bewegen, meinen Rhythmus zu finden, meinen wiedererwachenden Lebensimpuls zu tanzen.

Die junge Kraft in mir, die kindliche Freude am Entdecken all der grünen Seinsweisen ist geweckt. Meine Sinne sind weit und ich bin nicht allein: Viele grüne Wesen sind um mich und ich lasse mich nun von ihnen führen auf dem Weg ins Grüne Reich. Lärchen, Buchen – hochgewachsen –, Weiden, Weißdorn und weitere mehr beginnen mit ihren hellen Blättern lichtdurchflutete Räume unterschiedlichster Art zu bilden. Schutzraum, Traumraum, Klangraum, …raum. In manchen Räumen geht es tief hinab und ich fühle mich schläfrig, in anderen fühle ich mich in die Luft getragen und voll lichter Klarheit. Ich betrete einen Raum der Baum-Alten: Flechten, Verästelungen, sprossende Blätter, eine Symphonie in Grün lässt mein Herz anschwellen voll Freude und Glück.

Maigrün am Buchenzweig

Ein Klangzauber, den mein Geist nicht fassen kann. Ich gebe mich hin, atme, atme ein und aus, atme ein und aus und lasse mich erfüllen vom Grün der Mutter Erde, dem Geschenk der Liebe. So vielfältig das Grün, so vielfältig ihre Seinsweisen, so vielfältig die Liebe im Vielgesang des Lebens. Dankbarkeit erfüllt mich, Dankbarkeit, eine Tochter der Erde zu sein, Dankbarkeit, Liebe zu empfangen und Liebe zu schenken, Dankbarkeit, ein Klang der grünen Symphonie, dem Vielgesang der Erde zu sein. Doch weiter geht mein Weg und führt mich raus aus den Waldräumen in den Wiesenraum und dort gesellt sich zum Grün das Gelb. Gelbe Ginsterblüten leuchten gleich der Frühlingssonne warm und hell. Die Blüten verströmen einen süßen und leicht herben Duft. Der Duft entzündet das Feuer in mir, das Feuer meiner Wildheit, meiner Sinnlichkeit und Lebenslust. Die Sonnenkraft verbindet sich mit dem Herzensgrün und gemeinsam erwecken sie den Impuls in mir, den Tanz meiner Schöpferinnenkraft, der wilden Frau in mir, zu tanzen. Ich singe und tanze, tanze mein Lebenslied, wild und frei. Reich beschenkt bin ich, aufgefüllt mit purer Lebenskraft. So verabschiede ich mich in tiefer Dankbarkeit von den grünen Wesen und ihrem Geleit durch ihr Reich.

Ein Teil meiner Dankbarkeit findet Ausdruck im Backen grüner Scones. Scones gehören zu Schottland und oft habe ich diese nachmittags zum Tee genossen. Scones sind mir auf meiner Reise in unterschiedlichen Geschmacksrichtungen begegnet: Klassisch natürlich eher süß, doch es gibt auch leckere rezente Varianten mit Käse. So möge mein Vorschlag eure Inspiration zu neuen Scones-Kreationen wecken.

Merliana

Blüte des Weißdorns

Der Weißdorn:

Schutzpflanze und magischer Liebesbaum

Im Mai bezaubert uns der Weißdorn mit seiner strahlend weißen Blütenpracht und dem betörenden Duft. Er schenkt unserem Herzen Kraft, gilt als Liebesbaum und ist zudem eine starke Schutzpflanze.

In meinem Garten ist es mein magischer Baum. An ihm hängen Bändchen und andere aufgeladene Dinge und zu seinen Wurzeln vergrabe ich, was wieder zur Erde zurück gehört, oder lege wichtige Gegenstände unter ihn.

Dieser Brauch ist schon sehr alt: Bis heute findet ihr – vor allem in Irland – mit bunten Bändern und anderen Dingen geschmückte Weißdorn-Bäume, die vorzugsweise an Quellen stehen. Denn der Weißdorn ist ein starker Schutzbaum, der in weiten Teilen von Europa als solcher genutzt und verehrt wurde. Er beschützt Quellen sowie Heiligtümer und als Schutz- und Liebesbaum sollte er in keinem Hausgarten fehlen. Zudem lieben die kleinen Vögel ihn sehr zum Nisten, da seine dichten und dornigen Zweige sie vor Nesträubern schützen.

Früher wurden Zweige über die Haustür und über Ställe gehängt, damit an den Dornen alles Böse hängen bleiben sollte. Und unter dem Namen „Hagedorn“ ist er gemeinsam mit anderen Heckensträuchern ein wichtiger, undurchdringbarer Weideschutz.   Aus dem sehr harten Holz wurden auch Spazierstöcke gefertigt. Sie galten als Schütz-Stöcke, denn sie konnten – wie kann es anders sein – das Böse von den Wandernden fernhalten.

Doch was hat es mit dem Liebeszauber auf sich?
Der Weißdorn ist ein Rosengewächs und zu Beltane, zum ersten Mai, ist er in seiner vollen Blütenpracht. Mit dem sehr weiblichen Duft, den er verströmt, ist er ein Sinnbild der weißen Göttin. Es ist die junge Frau in ihrer aufblühenden Schönheit und Sexualität, die in der Maienzeit so spürbar ins Leben tanzen möchte. Der männliche Teil ist durch die starken schützenden Dornen repräsentiert. Der Weißdorn hat zudem zweigeschlechtliche Blüten, was zusätzlich auf die Vereinigung von Frau und Mann hinweist.

Am Maibaum sind bis heute mancherorts die Blütenkränze mit ihm geschmückt, so, wie die Kränze der Maientänzerinnen. Und als Dekoration durfte seine Blütenpracht bei keiner Mai-Hochzeit fehlen.

Der Weißdorn hat sehr tiefe Wurzeln, so ist er gut mit Mutter Erde verwurzelt. Diesen Halt brauchen wir in Krisen besonders, genauso wie ein starkes Herz, Schutz und Liebeskraft. All das kann uns der Weißdorn schenken.

Hast du einen Garten, so hol dir diesen wunderbaren Schutz, und lade damit die lebensfrohen kleinen Vögel ein, die das Dickicht lieben, und von den roten Beeren sich nähren. Sammel dir, ob im Garten oder in der freien Natur, Blätter, Blüten und Beeren, für einen Herz stärkenden und Blutdruck regulierenden Tee. Oder mach ihn zu deinem magischen Baum und sprich ihn ruhig an. Denn oft hat, zumindest mein Weißdorn, eine hilfreiche Antwort auf sich in mir drehenden Fragen.

Bridget

Hinweise aus der Anderswelt, die uns heute unterstützen

Hinweise aus der Anderswelt, die uns heute unterstützen

Das Leben in der Natur entfaltet sich in großen, freudigen Schritten, doch in unserer Menschenwelt gibt es so viele energetische Schieflagen und kraftfordernde Herausforderungen, die uns den freudigen Sprung in die Lebensfülle oft erschweren. Darum möchten wir euch einen hoffnungsvollen Text von Avesta mitgeben, der in der vorangegangenen dunklen Jahreszeit entstanden ist.

Hinweise aus der Anderswelt, die uns heute unterstützen

In der Mittwinterzeit haben wir uns als eine kleine Gruppe aus der großen Gemeinschaft der Weisen Frauen in die ruhige Perchtenwelt im Allgäu zurückgezogen. Dabei haben wir gemeinsam zurückgeblickt auf die letzten fünf Jahre und in einer Zeremonie nach vorne geschaut. Daran möchte ich euch gerne teilhaben lassen.

Rückblick

Im Rückblick wird klar, dass die sogenannte Zeitenwende bereits 2020 begonnen hatte. In diesen zurückliegenden fünf Jahren sind wir als Gesellschaft von einem Ausnahmezustand in den nächsten gedriftet. Und die Ausnahmezustände haben eine Schneise der Zersetzung in vielen sozialen Zusammenhängen und Verbindungen hinterlassen. Es herrscht bei Vielen große Verwirrung und Verunsicherung. Krisen und Konflikte sind allgegenwärtig, aber es bleibt unscharf, wer und in welcher Weise die Verantwortung dafür trägt. Unscharf bleiben auch deren Motive und Ziele. Zudem zeigt sich aus der Mainstream-Gesellschaft keine Abhilfe, keine Perspektive aus der Krise. Die kreativen Kräfte der Gesellschaft scheinen wie versiegt zu sein. Im Runenorakel für die Gemeinschaft der Hexen von Silvester für das Jahr 2020 wurde uns damals dieser Spruch geschenkt:

„Die Mütterliche Ordnung braucht unsere Hilfe. Wir sind die Hebammen für die Verwirklichung der mütterlichen Ordnung. Wenn wir unsere Aufgaben erfasst haben, sind wir geschützt, auch durch unsere Eigenmacht. Und wir benötigen die Kraft der Gemeinschaft.“

Dieser Orakelspruch hat noch immer Gültigkeit.

Geschenk für 2025

Und doch wollten wir für 2025 aufs Neue die Nichtsichtbare Wirklichkeit zu Rate ziehen und besser verstehen, worauf es für uns als Hexengemeinschaft, als Gesellschaft, als Menschheitsfamilie 2025 ankommt, was wir brauchen und worauf wir hoffen können. Für 2025 wurde uns die Rune Mannaz geschenkt.

Die Mannaz-Rune ist die Rune der Menschheitsfamilie schlechthin. In ihrem Zeichen ist jeder einzelne Mensch unsere Schwester, Bruder, unser Kind, der und dem wir in einer ganz grundlegenden Solidarität verbunden sind. Zusammengehörigkeit als Menschheitsfamilie bedeutet über Solidarität hinaus auch Sorge, Mitverantwortung und Mitgefühl, die jedes Menschenwesen braucht und auch geben kann. Auch: Menschlichkeit, Respekt, Verständnis füreinander, Wertschätzung – also die essentiellen Werte unseres Zusammenlebens

Diese Haltung steht im Gegensatz zu der öffentlichen Praxis des Trennens und Spaltens und der Abwertung der jeweils Anderen. Aber: Trotz aller auch großen Unterschiede zwischen Menschen haben wir dennoch unendlich viel mehr Gemeinsames, das uns verbindet – dies drückt die Mannaz-Rune aus. Und dies ist es, woran uns die Mannaz-Rune erinnern kann in diesen Zeiten der Spaltung und der Abwertung Anderer.

Diese Rune bedeutet auch die menschliche Sprache als Kommunikationsfähigkeit und damit unsere Kraft, uns in jeder Situation miteinander verständigen zu können: Auch diese Fähigkeit gehört wesensmäßig zu allen Menschen.

Unser grundlegendes Verbundensein drückt in der Mitte der Mannaz-Rune die Gebo-Rune aus: Das liegende Kreuz. Es ist das Symbol der gekreuzten Hände, das entsteht, wenn wir einander die Hand reichen, oder zwei sich küssende Lippen. Ebenso vielsagend sind die beiden einander zugewandten Wimpel, die Freude und Glück, ja Wonne bedeuten, die wir in harmonischer, menschlicher Gemeinschaft erleben können. Diese Glücks-Wimpel weisen uns eine Richtung:

Die Menschheit bewegt sich nicht nur auf den Abgrund zu, sondern auch und gleichzeitig mit Riesenschritten in Richtung einer positiven Transformation, die die indianischen Prophezeiungen DIE FÜNFTE WELT nennen:

In dieser Fünften Welt werden die Übel, die der Westen als Krieg, Kolonialismus, Unterdrückung, Sklaverei der eigenen und der Weltbevölkerung in den letzten 500 Jahren gebracht hat, zusammengebrochen sein. Gewalt, Unterdrückung, Ungerechtigkeit und Materialismus sowie die Gewalt gegen die natürliche Welt werden sich gewandelt haben. Laut den Hopi-Prophezeiungen dürfen wir alle unsere gute Energie und Wandlungskraft schon heute in diese neue Epoche hineintragen. Und wir Frauen spielen in den Voraussagungen der Hopi eine Schlüsselrolle dabei, Abhängigkeit und Gewalt zu beenden und wohlmeinendes Mitgefühl in die Welt hineinzutragen.

Die Mannaz-Rune ist durch ihre Kraft zum positiven Menschsein im Rahmen einer befriedeten Menschheitsfamilie das starke magische Symbol für die GROSSE TRANSFORMATION in die Fünfte Welt, in eine neue, heilere und menschen-gemäßere Wirklichkeit für Alle. Sie schenkt Zuversicht.

Avesta

Zwei Frauen halten einen Hexenbesen in die Luft

Hexenbesen

Der Hexenbesen, sowie das Wort Hexe, ist zutiefst mit Beltane, Walpurgis und dem Tanz auf dem Blocksberg verbunden. Wenn die sinnlichen Blütendüfte im Mai uns ins Freie und zum Lieben locken, wenn die Trommeln uns rufen, der ekstatische Tanz um das Feuer beginnt, dann kommen die Hexen auf ihren Besen geflogen, um zu feiern – so heißt es…?

Nun, auf dem Besen fliegen, das habe ich noch nicht geschafft, doch der fröhliche Tanz mit bunten Bändern um einen selbstgebauten Besen, ist uns ein lieb gewordener Brauch an Beltane. Wir binden unsere Frauenkraft, die Lebenslust, das Genährtsein und den Schutz beim Tanz hinein. Wir verbinden uns dabei mit der Schönheit, der so sinnlichen, frischen, hellgrünen Natur und wirken für das sich jetzt verwurzelnde Leben.

Auf Dorffesten findet sich der Tanz um den Maibaum wieder, ein Fest der Sinnlichkeit der Verbindung von Mann und Frau, dem die Kirche nur die Verunglimpfung der Frau als böse Hexen entgegensetzen konnte. Doch er ist geblieben, der Maientanz, und die Walpurgisnacht und der Hexenbesen.

Der Besen an sich ist unser Alltagswerkzeug, mit ihm kann alles Alte, aller Dreck hinweggefegt werden. „Hinweggefegt“ – welch wunderbares Zauberwort. Ich kehre und fege und dann ist es „hinweg“! Das ist Magie! Wenn wir im Bewusstsein des „Hin-weg-fegens“ von Schmutz und negativen Energien wirken, ist der Besen uns ein gutes Wirkzeug, welches die materielle, sichtbare Welt mit der spirituellen Dimension verbindet und uns einen Alltagszauber in die Hände gibt.

Und so findet sich weltweit im Brauchtum die Fähigkeit des Besens, die bösen Geister zu vertreiben, wie z.B. der Brauch, nach einer Geburt das Zimmer gut auszufegen und so das Neugeborene zu schützen und die unerwünschten Geister zu vertreiben. Der aufgestellte Besen vor der Haustür bewacht die Schwelle und keine negative Energie kann dann hineinkommen.

Ein alter heidnischen Brauch ist es, als Hochzeitspaar über einen Besen zu springen. Hier zeigt sich ein weiterer Aspekt seiner Kraft: Der Besen mit seinem Stiel und dem Birken- oder Haselreisig, steht symbolisch für die Verbindung des Weiblichen mit dem Männlichen, das wir im Maibaum mit dem Kranz (weiblich) um den Maibaumstab (männlich) wiederfinden.

Beim „Besensprung“ stärkt das Paar seine Verbindung und das Glück und den Schutz für die Liebesbindung, sowie die Fähigkeit, negative Energien zu vertreiben.

So denk daran, wenn du deinen Besen schwingst, dass er dir mit dem richtigen Schwung Glück, Schutz und gereinigte Räume schenkt! Es macht einen wunderbaren Unterschied im Gebrauch des Besens, die energetisch, magische Kraft mit hineinzugeben oder/und hineinz sprechen …

Besen, Besen kehr mit mir

Dämonen und Geister weichen dir …

Bridget

Schneeklöckchen

Brigid Lichtmess

Noch hat Frau Holle das Regiment. Die Tage sind kurz, es ist grau und kalt. Immer wieder erinnert Frau Holle uns daran, dass sie diese Jahreszeit regiert. Sie schickt Eis und Schnee, Regen und Nebel. Die Menschen sehnen sich nach Helle, nach Sonne und nach Leichtigkeit. Doch die Alte Weise weiß, dass sie noch die Pflanzen in der Erde schützen und den Winterschlaf der Tiere bewachen muss.

Und doch:

Ganz allmählich ändern sich die Tage. Zaghaft zwitschern die ersten Vögel, und manchmal duftet es nach Frühling. Die ersten Schneeglöckchen sind zu finden. Ganz tapfer trotzen sie dem noch kalten Wetter und öffnen ihre Kelche. Wenn du ganz nahe heran gehst, dann kannst du hören wie ihre zarten Glöckchen klingen. Sie sind es, die tief in der Erde die Frühlingsgöttin Brigid aufwecken. Noch immer vom Schlaf umfangen, träumt sie den Traum von Sonnenlicht und hellen Tagen.

Bald werden die Glöckchen sie geweckt haben, sie wird erwachen und in ihrem weißen Kleid die Fluren durchstreifen. Wo sie hintritt, werden die Blumen und Tiere in der Erde wach und bereiten sich auf die Zeit des Keimens und Aufblühens vor. Ein sanfter Ton wird in den Lüften schwingen.

An Lichtmess wird sie von der alten Frau Holle das Zepter übernehmen, und als junge leuchtende Göttin die Welt wieder zum Blühen erwecken.

Auch wir Menschen werden wieder aus dem Schatten des Winters heraustreten und uns bereit machen für die helle Zeit. Wir können an Lichtmess um neue Ideen, Inspiration und Kreativität bitten. Um ein neues helles Licht, das uns leuchtet.

Und wir können uns bereit machen für diese Zeit, mit einem kleinen Ritual:

Wenn du in deinem Garten, auf einer Wiese ein Schneeglöckchen findest, oder auf dem Markt kaufen kannst, frag es ob es mit dir kommen will. Mach nach altbewährtem Muster einen Kreis, lade die Elemente ein und die Göttin Brigid, für die du eine Kerze entzündest. Stell das Blümchen in die Mitte deines Kreises. Geh mit ihm in Kontakt, werde still und lausche. Bitte um eine Inspiration für die kommende Zeit. Und wenn du dann das zarte Glöckchen hören kannst, dann weisst du, dass Brigid dir den Wunsch erfüllt. Geh noch tiefer in deine Meditation, und lass Brigid zu dir sprechen und dir zeigen, welche Inspiration sie dir schenkt.

Bedanke dich bei der Göttin auf deine Weise. Die Kerze, die du für sie entzündet hast, kann dir eine Wegbegleiterin für die nächsten Tage sein.

von Rhianon

Lichtschiffchen

Lichtschiffchen

Visionen in den Fluss des Lebens setzen

Zu Lichtmess erfinden wir uns neu! Sei ruhig mal unlogisch, probiere, experimentiere, denk in großen Dimensionen. Was wünschst du, was ist deine Vision im zunehmenden Licht?

In den klaren Winternächten können wir uns mit den funkelnden Sternen verbinden und uns öffnen für das Neue, den geistigen Funken empfangen, der uns inspiriert und uns von besseren Welten träumen lässt. Für diese Visionen können wir ein Lichtschiffchen in den Fluss des Lebens geben, ihm nachschauen wie es in der Strömung seinen Weg findet. Dann lassen wir die Wasserkräfte im Außen und im Innen wirken, bevor wir mit dem Feuer des Frühlings sie kraftvoll ins Leben tanzen.

Ritual: Bastle ein Boot aus Holz, Holzrinde, Stöckchen oder anderen natürlichen Material. Lass dabei deiner Kreativität und Freude freien Raum und setze ein Bienenwachs Kerze in seine Mitte. Dann finde einen Platz in der Natur, an einem kleinen Bach oder Fluss, wo du die Möglichkeit hast dein Boot hineinzusetzen.

  • Erschaffe dir mit einer Gruppe oder alleine einen schützenden heiligen Raum, ruf liebevoll die Elemente und Brigid herbei und bitte um ihre Unterstützung.
  • Rassele oder räuchere dich ab, sing ein Lied, dreh dich mehrfach um deine Achse, oder summe einen befreienden Ton. Alles darf gehen, was alt ist und dich befreit und öffnet für das Neue.
  • Dann nimm dein Schiff in die Hände, halte es an dein Herz, atme die frische kalte Winterluft ein und blicke nach oben in den Sternenhimmel. Öffne dich jetzt für deine Vision, lass sie zu dir kommen und wie ein Sternfunken in dich hineinfallen.
  • Dann flüstere diese Vision in die Kerze hinein und entzünde dein Licht. Summend oder singend geh zum Fluss und setze das Boot ins Wasser, schau ihm so lange nach, bis du es nicht mehr sehen kannst. Jetzt können die Wasserkräfte wirken. Sollte dein Boot sehr schnell versinken, so sei dir gewiss, der Wassersegen und seine Strömung ist in ihm.
  • Verabschiede und bedanke dich, bei den Kräften die du eingeladen hast und öffne den heiligen Raum.

Deinen Wunsch hast du nun auf die Reise geschickt, jetzt darfst du träumen und ihn in deinem Inneren hüten und nachspüren. Der Funke der Vision ist geboren, sei nun offen für das, was sich dir in den nächsten Wochen auf der Seelenreise zeigt. Die Vision drängt dann mit dem Mut und dem aufbrechenden Frühling nach Verwirklichung.

Bridget

Der Kristall-magisches Wirkzeug der Weisen Frauen

Der Kristall-magisches Wirkzeug der Weisen Frauen

Der Kristall verfügt natürlicherweise über eine energetische Ladung, die fortwährend rhythmisch schwingt. Seine Struktur ist höchste geometrische Ordnung, die die Fähigkeit hat, zerstreute, versprengte und aus den Fugen geratene Energien wieder zu harmonisieren.

Kristalle sind zudem in der Lage, ihre Schwingung an andere Wesen weiterzugeben. Gleichzeitig können sie Ladung oder Schwingung aufnehmen, die ihnen aus anderen Quellen übertragen wird. So schwingt Kristall in Resonanz zu jeder Energiequelle, die mit ihm in Kontakt ist.

Der Kristall geht leichter und schneller als jede andere Materie in einen Schwingungsgleichklang mit uns. Denn die Schwingungsfrequenz von Quarz ist näher an Schwingungsfrequenzen menschlicher Wesen als jede andere Materie auf dieser Welt. Kristall schwingt in Bereichen, die wir Menschen als spirituelle Erfahrung erleben. So ist der Kristall für uns auch ein Symbol für Spiritualität, und er führt uns ganz einfach und natürlich, sanft in eine spirituelle Schwingung.

Wo immer wir mit dem Kristall in Berührung kommen, immer kann er uns hineinholen in eine andersweltliche Erfahrung.

  • Er gleicht aus und harmonisiert in einer positiven Schwingungsfrequenz-
  • Er nimmt Schwingungen, d.h., Informationen auf, und speichert sie.
  • Er verstärkt Energie und richtet sie auf ein Ziel aus.
  • Er kann kommunizieren mit anderen Kristallen, aber auch mit Lebewesen.
  • Er kann uns schützen und heilen.
  • Er transformiert unsere Schwingungen, wenn wir „unten“ sind, und uns wieder aufrichten wollen, und hebt sie an.

So ist der Kristall ein wunderbares und wirksames magisches Wirkzeug, das für den magischen Alltag der Weisen Frau fast unentbehrlich ist.

Welche mehr erfahren möchte ist herzlich zu meinem Kristall-Workshop im April eingeladen, der in die magische und spirituelle Arbeit mit Kristallen einführt. 

Avesta

So 6. April 2025, 11 Uhr bis ca. 14.30 Uhr, Kosten 30 €, Bürgerzentrum West, Bebelstr. 22, Stuttgart  https://arkuna.de/anmeldung/

Sterenbogen

Imbolc

Foto: ONZ via Canva

Ich spüre es ganz tief in mir drin. Das leise Kribbeln und sanfte Vibrieren. Es ist seit ein paar Sonnenläufen zu spüren. Vorher war ich langsam und träge, wollte immerzu schlafen und essen, mich gemütlich einrollen an warmen Plätzen. Rausgehen? Ach nee, nur wenn es unbedingt nötig war.

Doch jetzt spüre ich etwas anderes, es juckt mich regelrecht im Innern. Etwas wächst in mir, in meinem Bauch. Es ist noch ganz klein und zart und will sich noch nicht so recht entfalten. Das hat noch Zeit. Es lässt sich nicht benennen. Und manchmal, da bricht es einfach aus mir heraus und ich muss rennen. Dann will ich meine starken Muskeln spüren, die irre Geschwindigkeit, zu der ich fähig bin. Ich spreize meine Tatzen zu riesigen Schaufeln aus, rutsche und schlittere. Sprudelnde Freude durchspült mich als mächtige Welle. Und meine Menschen kichern und freuen sich mit mir.

Die Sonnenläufe werden wieder länger, das merke ich wohl. Aus dem Boden und den Pflanzen kommen Geräusche von Schwellen und Regen. Und dann ist es wieder so kalt, dass alles stillsteht. Mein Fell bauscht sich wärmend um mich, wie schön. Die Luft ist besonders: zart, frisch und doch schneidend. Nur die Mäuse sind langweilig und lassen sich nicht blicken. Ich halte stets Ausschau.

Heute ist etwas anders, meine Menschen laufen mehr als sonst herum. Sie stellen Dinge auf mein Balancierbrett an der Gartentür. Sie werkeln in der Küche herum, aber nicht, um mein Essen hinzustellen. Sie reden und lachen mehr als sonst. Es kommen immer mehr Menschen mit interessanten Gerüchen. Hier ist was los! Ich beobachte alles aus meiner Nische in der Garderobe. Sie lachen alle und rufen „Tiger!“, wenn sie mich dann irgendwann entdecken. Sie haben wirklich keine so guten Sinne wie ich, die Armen. Nur dann wollen mich alle anfassen, echt, das ist nervig. Immer wieder muss ich mir ihre Gerüche abputzen, die sie an meinem wunderschönen getigerten Fell abstreifen.

Dann geht es hinaus in den Garten. Ich muss das natürlich beobachten und laufe mit ihnen. Von meinem Platz auf den Steinen habe ich einen guten Blick auf sie. Sie stecken in ihren dicken Hüllen, die sie immer extra anziehen müssen, wenn es in die Kälte geht. In einem Kreis halten sie sich an ihren Händen. Außen sind vier Flammen und innen eine. Sie singen und gehen im Kreis und dann sehe ich es: Sie verändern das Sein um sich. Eine Kuppel entsteht aus wirbelnden Farben und leichtem Sein. Das lockt auch die kleinen Wesen aus dem Garten an, die ich sonst nur selten sehe. Sie stehen herum, machen mit und freuen sich daran. Ich schaue nur zu, genieße und schnurre leise. Zwischendurch reden die Menschen einzeln oder gemeinsam. Sie singen immer wieder. Und dann nimmt jeder von ihnen eine kleine Flamme in die Hand – es ist faszinierend wie das geht, ohne dass sie sich verbrennen. Zu einem langsamen Lied gehen sie schwingend hintereinander her und umeinander herum. Sie bilden eine Kette, die sich eindreht und wieder ausdreht und die Kuppel schwillt an und wird immer kräftiger. Heller und stärker wird sie. Geistwesen tanzen mit und die Energie wird immer funkelnder, das Licht der Flammen zeichnet Spuren im Raum, die bleiben und alles immer glitzernder machen. Und dann bleiben die Menschen stehen, recken ihre Hände nach oben und lassen mit einem lauten Geräusch die Energielichterfäden nach oben und außen strömen. Als könnten sie die ganze Welt erhellen. Na, vielleicht machen sie das ja auch. Ich schaue gebannt hinterher, als die Energie ihrer Wege zieht. Die Geistwesen ziehen mit und helfen, sie zu verteilen. Auch ich bekomme etwas davon ab – es ist schön und warm und glücklichmachend. Schnurr.

Danach scheinen die Menschen auch glücklich und gleichzeitig erfüllt und erschöpft zu sein. An ihnen haftet noch das Glitzern. Sie lassen die Seins-Kuppel wieder schrumpfen und sich auflösen. Die kleinen Wesen ziehen sich wieder zurück, aber ein paar gehen mit ins Haus. Ich schaue von außen vor der Gartentüre zu, wie die Menschen ihre Hüllen dort drinnen wieder ausziehen und sich zum Essen an den großen Tisch setzen. Sie lachen und reden – aber das tun sie ja eigentlich immer. Irgendwann gehe ich auch hinein und lege mich auf meinen aktuellen Lieblingsplatz im Schaukelstuhl. Netterweise liegt dort meine Lieblingsdecke parat. Nach ausgiebigem Putzen rolle ich mich ein und schaue immer mal mit einem Auge rüber zu den Menschen. Das Glitzern blinkert im ganzen Raum, haftet an ihrer Haut und blinkt aus ihren Augen. Eins der kleinen Wesen kuschelt sich an mich und zusammen schlafen wir ein.

AnaNut

Eine Geschichte zu Frau Percht

Es war einmal eine Seele, die noch neugieriger auf das Leben war wie alle Seelen das üblicherweise bereits sind. Und das ist schon eine ganze Menge. Also sie war ganz überaus gigantisch neugierig. Nennen wir sie Nosy.

Nosy lebte in der Kiepe von Frau Percht wie die anderen Seelen auch, die zurzeit nicht in einem Lebewesen auf Mutter Erde lebten. In der Kiepe ging es allen sehr gut: Ihnen mangelte es an nichts, sie hatten eine tolle Gemeinschaft und sprachen immer wieder davon, wie es wohl auf Mutter Erde wäre, in diesem oder jenem Lebewesen zu sein. Sie hatten alle schon viele Erfahrungen gemacht: Manche erzählten wie es war, ein starker Stein oder Fels zu sein, andere sprachen von der Weichheit der Wasserwesen, wieder andere erzählten von den überaus vielfältigen Erfahrungen, die sie als Baum, Kraut oder als Moos gemacht hatten. Auch gab es Seelen, die von ihren Erlebnissen als Vogel, Schlange oder als eines der vielzähligen anderen Tiere berichten konnten. Alles sehr, sehr spannend. Und alle hatten eines gemeinsam: Das Gefühl, ganz und vollständig verbunden mit Mutter Erde zu sein und eine Einheit zu bilden mit allen anderen Mitgeschöpfen. Ein wahrlich schönes Gefühl, fand Nosy. Das hatte sie schon mehrfach durchlebt. Und sie wollte noch mehr Erfahrungen sammeln, denn das konnte ja nicht alles gewesen sein. Darum wollte sie beim nächsten Mal unbedingt ein Menschenleben leben, das hatte sie sich fest vorgenommen.

Nun endlich war es so weit! Die dunkle Zeit brach an: die Sonnenstrahlen wurden immer schwächer, die Nacht immer länger und die Winde brausten immer stürmischer und kälter über das Land. Nosy war furchtbar aufgeregt und freute sich auf den wilden Ritt mit Frau Percht und ihrer Hundemeute, die über das Land fegen sollte. Doch zuvor blickte Frau Percht streng in ihre Kiepe hinein zu den vielen Seelen und sprach: Passt gut auf, ihr lieben Seelen! Schaut vorsichtig über den Rand der Kiepe, in welches Elternnest ihr hineinspringen wollt, und passt gut auf, dass ihr nicht einfach zufällig hinausgeweht werdet! Die Winde sind in diesem Jahr besonders heftig und rütteln und rattern an Zweigen und Fensterläden. Haltet euch gut am Rand der Kiepe fest und entscheidet weise, wohin es euch in diesem eurem nächsten Leben hinziehen soll! Besonders wichtig in diesem Jahr ist es, den Menschen die Verbindung zu Mutter Erde begreiflich zu machen. Also wenn ihr euch für ein Menschenzuhause entschließt, vergesst nicht alles, was ich euch bisher beigebracht habe! Sondern behaltet das Wissen darüber, dass alles Eins ist, tief in eurem Seelenherzen, lasst es dort aufleben und bringt es zu den Menschen.

Und dann – hui! – ging es los mit Saus und Braus über die nächtliche Landschaft! Die Hundemeute bellte, die Winde brüllten und Frau Percht lachte lauthals los, als sie die wilde Jagd über die Lande führte. Was war das für eine Pracht! Nosy schaute über den Kiepenrand und hielt sich fester als fest an ihm fest. Sie genoss den wilden Ritt, den pfeifenden Wind, das Lachen der Percht und die Ausblicke über Wälder, Seen, Felder, Wiesen und Dörfer. Die Seelen halfen Frau Percht, an den Fensterläden und losen Türen zu rütteln und zu schütteln und hatten einen Heidenspaß! Eine Seele nach der anderen schlüpfte aus der Kiepe in ein Elternnest hinein – zu dem Eselspaar, den Kaninchen, in Baumkronen, ins Wasser und in Häuser hinein. Doch Nosy wollte noch mehr sehen! Sie wollte die Welt noch länger von oben bestaunen können und blieb in der Kiepe festgeklammert.

Dann kamen sie über eine Stadt dahingebraust und Nosy machte große Augen – wie fade war das denn! Alles fest verschlossen, so wenig Bäume, um daran zu schütteln, und so wenige Tiere, denen man das Fell zerzausen konnte. Die Läden der Fenster waren fest verschlossen, die Menschen gingen unter ihren Schirmen gebeugt oder saßen in Autos und Bussen – man kam gar nicht an sie heran! Nur Müll konnte Nosy herumwirbeln. Auch gab es zwar viel elektrisches Licht, aber das war so grell, dass Nosy keine Lust verspürte, sich dorthin zu begeben. Da wurde sie ganz traurig und dachte, dass sie in diesem Jahr wohl den Anschluss an ein Leben auf Mutter Erde verpasst hätte. Sie musste wohl ein weiteres Jahr warten, um ein passendes Elternnest zu finden.

Doch da! Am Ende einer Straße mit etwas kleineren Häusern, die in Gärten standen, am äußeren Rand der Stadt, sah sie ein kleines Wunder. Eine Menschenfrau hatte eine Schale weißen, süßen Griesbrei auf ihr Fensterbrett gestellt. Ihre Fensterläden waren geöffnet und ließen den Blick frei auf eine einladend brennende Kerze hinter der Fensterscheibe. Diese war geschmückt mit Strohsternen und grünen Eibenzweigen. Die Frau selbst saß in einem gemütlichen Schaukelstuhl mit einer Decke um sich und einer dampfenden Teetasse in ihrer Hand da und blickte hinaus in die Nacht. Ihr Zimmer war voller Bücher, an der Wand sah Nosy einen Kräuterbuschen und in den Ecken viele kleine Wesen, die ihr auffordernd zuwinkten. Die Frau sah durch ihr Fenster den wilden Wolken zu und lachte, als würde sie Frau Perchta selbst bei ihrem wilden Ritt beobachten. Da wusste Nosy, dass sie genau die richtige Mutter gefunden hatte und sprang in einem großen Satz aus der Kiepe in ihren Schoß. So warm, weich und geborgen – das konnte nur gutgehen. Und so begann ganz zart und behutsam das neue Menschenleben von Nosy, der neugierigsten Seele der gesamten Kiepe von Frau Percht. Was wohl in diesem Leben aus ihr geworden ist? Das dürft ihr euch alle einzeln ausmalen!

AnaNut