Lindenzweig mit Blühten und Blatt

Hochsommer – Zeit der Friedensgöttin

Bild: Bridget

Alle Wesen, auch Mutter Erde selbst, geben sich jetzt der Wärme und Hitze der Sommersonne hin, eine langsame und sachte Stille füllt die Welt. Jetzt reifen Früchte, Obst und Korn. Mutter Natur beschenkt in der Hoch-Zeit der Sonne alle ihre Kinder mit dieser aktiven, schwingenden Ruhe des Reifens. Das Reifen ist in jeder Hinsicht ein innerer Prozess, getragen von einer geheimnisvollen sorgsam-ruhigen Aktivität. Äußerlich ist davon wenig sichtbar.

Der Hochsommer mit dieser Qualität des lautlosen Entwickelns, Formens und Reifens ist die Voraussetzung dafür, dass die Fülle entstehen kann, die unsere Bedürfnisse stillt. Und die daraus erwachsende Zu“frieden“heit ist Voraussetzung für Frieden.

In der alten mütterlichen Ordnung herrschte im Hochsommer grundsätzlich der „Höhere Frieden“, der die Unverletzlichkeit allen Lebens garantierte. Jede Fehde oder gar Kriege, jede aggressive Handlung war im Hochsommer tabu. Daran mögen wir uns erinnern, wenn wir unzu“frieden“ sind: Warten und die Dinge reifen lassen…

Im Zeichen der Friedensgöttin versammelten sich die Menschen inmitten des Ortes unter der Linde, dem Friedensbaum. In diesem spirituellen Raum unter der Linde wachsen und reifen die Dinge. Beziehungen gedeihen, Vertrauen wächst –es sind die Grundlagen allen zukünftigen Wohlstandes, aller Zufriedenheit auf der Basis gestillter oder wenigstens besänftigter Bedürfnisse.

Avesta