Bild: AnaNut
Heilsein das ist das Thema unseres neuen Newsletters. Dazu kann frau viel schreiben, Heilsein im Sinne von gesund sein, gesund werden, über Heilmethoden wie z.B. Homöopathie, Kräuterkunde, klassischer Medizin, chinesische Medizin usw.
Aber Heilsein ist ja mehr als gesund sein. Manche Menschen sind „heil“ aber nicht körperlich gesund. Manche körperlich gesunde Menschen sind nicht heil. Für mich ist Heilsein: „Ich bin wie ich bin, ich akzeptiere mich, ich fühle mich wohl mit mir.“ Und: „Ich kenne meine Grenzen, meine Unzulänglichkeiten, und ich arbeite immer wieder an mir. Dazu gehört: „Ich kümmere mich darum, mich ‘wohl zu befinden’“.
Heilsein setzt voraus, dass ich mich kenne. Dass ich mich mit mir auseinandergesetzt habe. Dass ich mich immer wieder mit mir auseinandersetze. Dass ich in die Spiegel schaue, die mir vorgehalten werden, und entscheide, was mit mir zu tun hat und was nicht.
Dass ich meine Schwächen aufspüre, aber nicht, um mich dafür zu verurteilen, mich selbst fertig zu machen, sondern um sie mir einzugestehen und sie entweder zu belächeln oder aber daran zu arbeiten, sie anzunehmen und zu verwandeln.
Erst dann kann ich spüren, dass ich heil bin, dass ich mich „wohl befinde“.
Und dann kann ich mich fragen: Was kann ich tun, um mein Wohlbefinden zu stärken? Denn wenn ich mich „wohl befinde“ dann bin ich heil. Dann kann ich immer noch um meine Unzulänglichkeiten wissen, meine Zipperlein spüren, ich kann sie aber akzeptieren oder eben verwandeln. Nicht hadern und nachhängen.
Manchmal ist es wichtig, dass ich mir selbst Zuwendung gebe, mich wieder ins Lot bringe und dazu kann eine Handlung helfen, die mir guttut. Ich kann z. B. schön essen gehen, kann mir ein Wellness-Wochenende schenken, kann in die Oper gehen, Kunst genießen, mich in einem Chor anmelden, Yoga machen….
Das alles kann ich tun, das machen viele, aber all diese Dinge dürfen nicht in eine Konsumhaltung münden, sonst werden sie flach und unterscheiden sich nicht davon, dass ich halt immer mal wieder gut essen gehe usw. Es kommt dabei auf meine innere Haltung an. Ich muss mir ganz explizit sagen, diese Zuwendungshandlung mache ich für mich, jetzt, schenke mir das, mir ganz alleine.
Ein Beispiel: Ich möchte in die Oper gehen als eine Handlung der Zuwendung für mich. Ich mache daraus ein kleines Ritual, ziehe mich schön an, lege schönen Schmuck an, richte mich her, so wie ich es mir vorstelle.
Ich lege mir in meiner Wohnung eine Schwelle (aus einem Stöckchen, Steinen, Hölzern, was auch immer), die ich überschreite und sage mir dabei: „Ich gehe jetzt in die Oper, genieße den Abend und ich tue das nur für mich, für mein Wohlbefinden.“ Das sage ich laut, dadurch bekommt es Kraft.
Beim Zurückkommen kann ich wieder über diese Schwelle treten und das kleine Ritual beenden. Laut danken, dass ich es getan habe, danken für die Möglichkeit, meine innere Zufriedenheit, eben mein „Heil-Sein“ zu stärken. Mir sagen, dass diese Zuwendung für mich war, weil ich mir wichtig bin. Und danke für einen wunderschönen Abend.
So kann ich heil werden, heil sein und das auch immer wieder spüren.
Rhiannon